Ca 15 Aktivist*innen der neonazistischen Partei “Der III. Weg” versammeln in Deggendorf
zu ihrer „Kundgebung gegen Kinderschänder“. Darunter fanden sich auch Parteiaktivist*innen aus Passau und dem Landkreis Passau. Unter dem lautstarken Protest der Gegendemonstrant*innen spielten die Neonazis vor allem Lieder zum Thema „Kindesmissbrauch“ ab und verkündeten in Redebeoträgen ihre Gewaltphantasien und „politischen Forderungen“ im Umgang mit Menschen, die sexuelle Gewalt gegen Kinder und Frauen verüben.
Das Thema „Kindesmissbrauch“ bzw. die Kampagne „Todesstrafe für Kinderschänder“ ist seit Jahren Aktionsgebiet neonazistischer Initiativen und Parteien (z.B. der NPD). Gerade weil das Thema große Teile der Öffentlichkeit berührt und bewegt gilt es als „dankbares“ Thema im Kontext extrem Rechter Propaganda und gilt als Türöffner um Menschen an neonazistische Strukturen und Themen heranzuführen. Der (auch durch die Nazis) so oft geforderte „Opferschutz“ bleibt dabei jedoch auf der Strecke. Stattdessen werden reale Details von Missbräuchen in den Redebeiträgen detailgenau widergegeben und mittels Kritik am zu laschen Sexualstrafrecht Gewaltphantasien geäußert und die Untergrabung grundlegender Verfassungs- und Menschenrechte (z.B. Todesstrafe) in Deutschland gefordert.
Die Neonazis berichten: „ […] Gerade die Cafés und Eisdielen waren gut besucht, während Mitglieder und Freunde der Partei "Der III. Weg" ihre Lautsprecher und einen Infostand am zentrumnahen Michael-Fischer-Platz aufbauten. Pünktlich um 16.00 Uhr wurde dann schließlich die Veranstaltung durch den Versammlungsleiter eröffnet und Kundgebungsmittel mit Aufschriften wie "Keine Gnade für Kinderschänder" wurden gut sichtbar für die Laufkundschaft positioniert. Doch nicht nur Spruchbanner, Schilder sowie Rede- und Musikbeiträge sorgten für die Aufklärung der Passanten. Mehrere Kundgebungsteilnehmer standen außerhalb und verteilten zahlreiche themenbezogene Flugblätter mit der aussagekräftigen Überschrift "Härtere Strafen für Kinderschänder", was auch Motto der kinderfreundlichen Aktion war. […] Die 20 Aktivisten konnten an diesem Tag zahlreiche Bürger erreichen und über die Forderungen vom "III. Weg" zu dieser Thematik aufklären. So fordert die volkstreue und familienfreundliche Partei, dass Ersttäter von Vergewaltigungs- und sexuellen Missbrauchstaten sich einer chemischen Kastration unterziehen müssen [...]“.
Text und Screenshot: http://www.der-dritte-weg.info/index.php/menue/1/thema/69/id/6591/akat/1/infotext/Kundgebung_gegen_Kinderschaender_in_Deggendorf/Politik_Gesellschaft_und_Wirtschaft.html